Bei
Filz,
Loden und
Walkstoff handelt es sich um textile Flächengebilde aus Wolle, die durch walken, zu festen und schweren Stoffen werden.
Der Unterschied ist vielen nicht bekannt und sollte einmal erklärt werden.
Filz kennt man inzwischen, weil es zur Zeit total trendy ist. Einige, und es kommen immer mehr dazu, filzen selber. Wobei man deutlich sagen muss: Schöne Produkte zu filzen ist eine Kunst und braucht auch ein gewisses Maß an Zeit, Geduld und Kraft. Wenn man diese Eigenschaften mitbringt, kann es sehr entspannend und inspirirend sein und es entstehen schöne Stücke dabei.
(Hier möchte ich Euch den Blog Sophia-Wagner.com ans Herz legen. Er ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Die Werkstücke aus Filz sind sehr schön und formvollendet. Wer ein solches Stück erwerben oder selbst einen Filzkurs besuchen möchte, kann sich bei der Filzerin melden. Kontaktdaten und Informationen über die Kurse stehen auf Ihrer Seite)
Der Anfang beim
Filz ist ein
Vlies. Dieser entsteht durch das Auslegen, Befeuchten und filzen der Wolle. Beim Nassfilzen muss anfangs vorsichtig gearbeitet werden. (
dies erfordert Geduld) Beim Industriefilz wird ein Nadelfilz aus
100% Wolle produziert. Danach wird gewalkt. (
dies wiederum erfordert viel Kraft und Ausdauer)
Der
Loden ist ein
gewobener Stoff, der dann ebenfalls gewalkt wird.
Und schlussendlich der
Walkstoff; hier wird ein
gestrickter Stoff gewalkt.
Alle Stoffe, ob
Filz,
Loden oder
Walkstoffe haben teilweise die gleichen Eigenschaften;
Wärme und Kälte isolierend,
wasserabweisend und feuchtigkeitsabsorbierend,
atmungsaktiv, antistatisch,
formbar,
formstabil,
schmutzabweisend,
geruchsmindernd,
natürlich,
umweltfreundlich,
nachhaltig...
Teilweise scheinen die Eigenschaften dieser Textilien widersprüchlich. Filz ist in der Entstehungsphase
formbar. Ist es fertig, bleibt es
formstabil. Genauso verhält es sich mit den Attributen
wasserabweisend und feuchtigkeitsabsorbierend. Die Oberfläche der Wollfaser ist mit einer dünnen Haut überzogen, (welche bei der Herstellung der Stoffe teilweise erhalten bleibt) die schwer benetzbar ist, d.h., Wasser- und Faseroberfläche stoßen einander ab. Die Feuchtigkeitsaufnahme ins Innere der Wolle erfolgt in Form von Wasserdampf. Das "flüssige" Wasser ist quasi zu grob, um ins Faserinnere dringen zu können.
Durch das anfängliche, unterschiedliche Herstellungsverfahren dieser Textilien, unterscheiden sich
Filz,
Loden und
Walkstoffe durch ihre Haptik und Optik und werden so auch anderweitig eingesetzt.
Der industriell gefertigte Filz wird hauptsächlich im Wohnbereich eingesetzt. Es entstehen Auflagen und Sitzkissen, aber auch Tischläufer und Körbe für Zeitungen, Holz etc. Immer öfter wird der Filz mit anderen Materialien kombiniert und so entstehen schöne Accessoires und Taschen, jeglicher Art.
Der Loden und der Walkstoff finden hauptsächlich in der Bekleidungsindustrie ihre Verwendung. Wobei der Walkstoff auf dem Vormarsch in die Wohnwelt ist. Er eignet sich zum Beispiel sehr gut für Vorhänge, sowie Kissen.